BRK-Führung steht der Presse Rede und Antwort
Erding – Der BRK Kreisverband Erding blickt auf ein turbulentes Jahr 2018 zurück. In der Jahrespressekonferenz wurde darüber berichtet. Nachfragen der Presse wurden vom Vorsitzenden Franz Hofstetter, seinem zweiten Stellvertreter Jürgen Loher und Kreisgeschäftsführerin Gisela van der Heijden offen beantwortet.
Im vergangen Jahr übernahm das BRK im Landkreis Erding viele neue Aufgaben. Das war die Übernahme der Trägerschaften der Interventionsstelle, des Frauenhauses, des Frauennotrufs und des Hauses der Begegnung. Die Gemeindeschwester wurde eingeführt ebenso wie der Rollende Supermarkt. Die „Aktion Erbse“ und die Seniorenausfahrt „Goldenes Herz“ wurden erstmals vom Roten Kreuz organisiert und durchgeführt.
Während der Pressekonferenz wurde über den guten Weg des Hauses der Begegnung berichtet. Viele regelmäßige und einmalige Angebote gibt es bisher, das Haus hat Öffnungszeiten und wird von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen betreut.
Im Frauenhaus, in der Interventionsstelle und beim Frauennotruf ist der Ablauf sehr gut und die Arbeit läuft Hand-in-Hand. Im Durchschnitt war das Haus mit fünf Frauen und drei Kindern belegt. An die Interventionsstelle wandten sich pro Monat durchschnittlich 15 Frauen und sieben Frauen wählten durchschnittlich im Monat den Frauennotruf.
„Der Rettungsdienst, mit Wachen in Dorfen, Erding und Taufkirchen hat 68 Mitarbeiter, davon elf Auszubildende zum Notfallsanitäter.“ berichtet Kreisgeschäftsführerin Gisela van der Heijden. Die Ehrenamtsquote, also die Anzahl der ehrenamtlich geleisteten Schichten im Rettungsdienst, lag bei 16 %.
Die Aufgaben der Gemeindeschwester wurden erörtert. Zu denen gehören die Vermittlung pflegerischer Versorgung und häuslicher Hilfen, Informationen zur Vorsorge, Unterstützung und Hilfestellung bei Anträgen, Alltagsgestaltung und –verbessernde Hilfsmittel sowie die Beratung zur Wohnungsanpassung und zu Pflegegraden. Die Gemeindeschwester ist im Haus der Begegnung in Erding zu erreichen.
Der Rollende Supermarkt ist eine sehr gute Einrichtung, meint auch BRK-Vorsitzender Franz Hofstetter während der Pressekonferenz. Es werden derzeit 44 Haltestellen im Landkreis und in Nachbarlandkreisen angefahren. Wöchentlich legt der Rollende Supermarkt rund 600 km zurück. Über 1.000 Artikel hat der Supermarkt auf Rädern im Angebot. Etwa 140 Kunden pro Woche wissen dies zu schätzen.
Im Mittelpunkt des Kreisverbandes steht die ehrenamtliche Arbeit. Die Mitglieder sind in den Gemeinschaften Bereitschaft, Jugendrotkreuz, Wasserwacht und Wohlfahrts- und Sozialarbeit zu Hause. „Unsere Ehrenamtlichen leisten wertvolle Arbeit, die es zu finanzieren gilt“ sagte van der Heijden. Sie berichtet von Kosten für Ausrüstung, Ausbildung, persönlicher Schutzausrüstung, ärztlichen Untersuchungen und KfZ-Aufwand in Höhe von 92.300 Euro im Jahr 2019. Finanziert wird das ganze durch die Fördermitglieder, Geschäftsbereiche, die Gewinne erwirtschaften und die Mittelbeschaffung der Gemeinschaften selbst. Der Bedarf ist steigend. Die Fördermitglieder sind eine wichtige Säule des Kreisverband Erding. Diese Beiträge fließen in die ehrenamtliche Arbeit. Geschäftsbereiche werden weiter ausgebaut und bieten immer wieder neue Angebote.
„Die Aktion Erbse war im vergangenen Jahr ein organisatorischer und logistischer Erfolg. Die Bevölkerung war zufrieden“ meint der zweite stellvertretende Vorsitzende Jürgen Loher. Zufrieden war die Bevölkerung sicherlich auch, weil die Erbsensuppe sehr schmackhaft war und der Preis nicht erhöht wurde. Er blieb, wie von der Bundeswehr vor Jahren eingeführt. Allerdings rechnete sich die Aktion für das BRK noch nicht. Durch beispielsweise viele Neuanschaffungen wurde leicht draufgezahlt. Jetzt wird die Aktion Erbse für 2019 neu durchdacht und über Stellschrauben nachgedacht, damit Gelder für die Rotkreuzarbeit übrig bleiben.
Der Rollende Supermarkt ist im Jahr 2018 defizitär gewesen. Das ist ganz normal, wenn man ein Geschäftsfeld neu beginnt. Hofstetter, Loher und van der Heijden sind sich einig, dass hier keine Gewinne eingefahren werden müssen, sondern eine gesunde „0“ anzustreben ist. Viel wichtiger sind die Versorgung vor allem älterer Menschen in ländlicher Gegend, die Bewahrung der Eigenständigkeit und die Vermittlung sozialer Kontakte.
Natürlich gibt es auch Zukunftspläne, der BRK Kreisverband Erding möchte nicht stehen bleiben. Die Kreisgeschäftsführerin Gisela van der Heijden sieht noch viel Bedarf bei den Menschen im Landkreis Erding. So im Ambulant betreuten Wohnen, in der Tagespflege und in einem Modellprojekt für Menschen mit Gewalterfahrung. Es bleibt spannend beim Roten Kreuz in Erding. Es geht nicht darum sich Bereiche „heran zu raffen“, sondern um dem Auftrag Menschen zu helfen nachzukommen.